Wie oft soll ich bloggen?
Fragst du dich das auch immer wieder?
Der Mythos, jede Woche Blogartikel schreiben zu müssen, ist für die meisten Unternehmr:innen und Start-ups oft ein Grund dafür, gar nicht erst anzufangen.
Die Frage ,,Wie oft muss ich neue Blogartikel veröffentlichen?” bekomme ich deshalb seeeeehr oft zu hören.
Aber ist an dem Mythos überhaupt was dran?
Was ich dir schon mal verraten kann: Wie so oft gibt es nicht DIE EINE Antwort auf diese Frage.
Wie oft du bloggen solltest – einmal pro Woche, zweimal im Monat oder sechsmal im Jahr hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Welche das sind und wie du die richtige Frequenz für dich findest, zeige ich dir in diesem Beitrag.
Täglich Bloggen – nur ein Gerücht?
Aber woher kommt überhaupt der Mythos, dass du auf deinem Blog ständig neue Beiträge veröffentlichen musst?
Die Blogs, die wir heute kennen, haben nicht mehr viel mit dem Bloggen von vor zehn, fünfzehn Jahren zu tun. Damals wurden Blogs vor allem zur Monetarisierung genutzt.
Wer durch seinen Blog z.B. mithilfe von Affiliate Links und Kooperationen Geld verdienen wollte, musste regelmäßig und am besten täglich neue Inhalte veröffentlichen. Dabei ging es aber weniger um die Auffindbarkeit in den Suchergebnissen als darum, die Leser:innen bei Laune zu halten.
Das hat sich aber in den letzten Jahren stark geändert, denn heute gibt es Social Media und Influencer.
,,Aber Google mag doch frische Inhalte”
Jein, das stimmt so nicht ganz.
2011 kam das Freshness-Update von Google heraus, bei dem es im Wesentlichen darum geht, Inhalte auf Aktualität zu prüfen. Seitdem halten sich hartnäckig Gerüchte, dass Website-Inhalte ständig überarbeitet werden müssen, um gut zu ranken.
Psst, ich verrate dir was: Das ist völliger Quatsch.
Natürlich müssen News-Blogs täglich neue Beiträge veröffentlichen, um ihre Inhalte aktuell zu halten. Ich spreche hier aber von Unternehmensblogs und da sind deine Beiträge auch dann ,,frisch”, wenn der Inhalt immer up to date ist.
Es kann also durchaus reichen, einen Beitrag zu überarbeiten, statt gleich einen neuen zu schreiben.
Je nach Thema ist es sogar so, dass vor allem ältere Beiträge auf den vorderen Plätzen zu finden sind. Weil sie über Jahre bewiesen haben, dass sie den Leser:innen genau die Informationen liefern, die sich gesucht haben. Ein bisschen wie bei gutem Käse und Wein – je älter, desto wertvoller.
Daher meine erste Empfehlung an dich: Konzentrier dich vor allem auf Evergreen Content, also Inhalte, die auch über Jahre hinweg aktuell bleiben, ohne ständig überarbeitet zu werden.
Warum 4 Blogartikel trotzdem nicht reichen
Wir halten schon mal fest: Du kannst dich entspannen.
Trotzdem gibt es gute Gründe auch auf Corporate Blogs, regelmäßig neue Blogbeiträge zu veröffentlichen.
- Unternehmensblogs sind in erster Linie dazu da, dich und dein Unternehmen als Experte für eine bestimmte Nische zu positionieren. Um sowohl von Google als auch von deinen Leser:innen als Topical Authority wahrgenommen zu werden, musst du (unter anderem) die Themen deiner Nische so umfassend wie möglich abdecken. Mit 4 Beiträgen ist das in den seltensten Fällen möglich.
- Jeder deiner Beiträge gibt dir die Möglichkeit, für bestimmte Keywords in den Suchergebnissen aufzutauchen. Die Chancen steigen also mit der Anzahl der Beiträge.
Und das bringt noch zwei weitere Vorteile mit sich:
- Je mehr deiner Beiträge in den vorderen Suchergebnisse ranken, desto mehr Autorität baut deine Website auf. Deiner Website wird dann ein gewisses Vertrauen entgegengebracht, was es wiederum einfacher macht, zu ranken.
- Je öfter du in den Suchergebnissen potenziellen Kund:innen auftauchst, desto mehr wirst du auch als Expert:in von ihnen wahrgenommen.
- Je mehr Themencluster du abdeckst, desto besser kannst du die Artikel untereinander verlinken. So stärkst du auch gezielt einzelne Seiten.
- Ein gut gefüllter Blog, der die Fragen deiner Leser:innen umfassend beantwortet, gibt dir die Möglichkeit deine Leser:innen möglichst lange auf deiner Website zu halten. (Hohe Verweildauer = gut fürs Ranking)
Pro-Tipp: Am besten gelingt dir auch das mit internen Verlinkungen, die deine Leser:innen intuitiv von einem Beitrag zum nächsten leiten.
- Vertrauensaufbau funktioniert unter anderem über Verlässlichkeit. Wenn du viermal veröffentlichst und nie wieder, wirkst du nicht besonders verlässlich.
Wie findest du die richtige Schreib-Frequenz für deinen Blog?
,,Und wie oft soll ich jetzt schreiben, Friederike?”
Jaja, schon gut.
So findest du die richtige Schreib-Frequenz für deinen Blog.
1. Wie häufig wird zu deinem Thema bei Google gesucht?
Der erste Schritt führt da immer über eine Keyword-Recherche.
So findest du heraus, wie viele und vor allem welche Inhalte du auf deinem Blog brauchst, um mit dem Wettbewerb mithalten zu können.
Ist dein Thema sehr nischig und es gibt nur eine Handvoll relevanter Keywords, nach denen deine Lieblingsleser:innen suchen?
Dann genügt es wahrscheinlich erstmal, diese Themen abzudecken.
Gibt es hingegen hunderte von Suchbegriffen, solltest du das in deine Planung mit einbeziehen. Sonst wird es schwierig, mit deinen Mitbewerber:innen gleichzuziehen.
2. Wie viele Blogartikel gibt es schon auf deinem Blog?
Ob du zweimal oder fünfmal im Monat einen Beitrag veröffentlichst, kannst du auch davon abhängig machen, wie lange dein Blog schon existiert.
Hast du noch gar keine Beiträge auf deinem Blog? Dann wäre meine Empfehlung mindestens drei Beiträge auf einmal zu veröffentlichen.
Drei Blogartikel machen zwar auch noch keinen Blog, einer alleine sieht aber noch sehr viel trauriger aus. Mit drei Beiträgen können deine Leser:innen zumindest ihren Wissenshunger bis zur nächsten Veröffentlichung stillen.
Anschließend aber bitte nicht direkt wieder ein halbes Jahr Pause machen. 🙂Du weißt ja, Verlässlichkeit und so…
3. Wie viel Zeit hast du?
Beziehungsweise, wie viel Zeit brauchst du?
Ich brauche für meine Beiträge, die auch alle SEO-Ansprüche erfüllen, ca. 6 Stunden.
Mein Arbeitstag hat aber in der Regel nur 4,5 Stunden… Einmal pro Woche fällt da schon mal flach.
Und bloggen ist weder die einzige Beschäftigung in einer Selbstständigkeit noch die einzige Marketingmaßnahme, die es zu bedienen gilt.
Ich habe mich daher auf einmal pro Monat festgelegt. Oft gelingt das, genauso oft kommt aber auch das Leben dazwischen…
Um das Beste aus deiner wertvollen Zeit rauszuholen, hier
Meine Bonus-Tipps für alle Einzelkämpfer:innen
- Erstelle dir auf Grundlage deiner Keyword-Recherche einen Content,- oder zumindest einen groben Themenplan.
So kannst du direkt loslegen und verbringst nicht erst noch Tage damit, ein passendes Blog Thema zu suchen.
- Track deine Zeiten und finde heraus, wie lange du für einen Beitrag (von Recherche bis Veröffentlichung) brauchst.
Keine Sorge, wenn da am Anfang zehn Stunden steht. Mit der Zeit wirst du schneller. Versprochen!
- Plan dir pro Monat entsprechend Zeit für deinen Beitrag ein.
Ich schreibe meine Blogartikel z.B. immer in drei Tagen. (Tag 1: Recherche und grober Entwurf, Tag: 2 Schreiben, Tag 3: Feinschliff, Meta-Daten, Bilder, Veröffentlichen)
- Schreibe hauptsächlich über Themen, nach denen auch bei Google gesucht wird.
Persönliches darf natürlich auch mal sein, aber wenn du dir mehr Website-Besucher wünschst, bleib erstmal bei SEO-relevanten Beiträgen.
- Konzentrier dich auf Evergreen Content.
So musst du deine Beiträge nicht ständig aktualisieren.
- Nutze ruhigere Zeiten (denn auch die gibt es in einer Selbstständigkeit immer mal wieder) und schreibe gleich mehrere Blogartikel.
Oder überarbeite ein paar Beiträge. Denn selbst wenn sich das Thema nicht ändert, dein Wissensstand tut es mit Sicherheit und deine Meinung zu einem bestimmten Thema vielleicht auch.
Auslagern als Möglichkeit für schnelles Wachstum
Hand auf den Hintern: Ein Blogartikel pro Monat ist besser als keiner, aber wenn du nicht noch zwei Jahre warten möchtest, bis dein Blog ordentlich Website-Besucher:innen und Kund:innen an Land zieht, reicht das nicht.
Wahrscheinlich kommst du auch irgendwann an den Punkt, dass die Aufträge und damit auch deine Umsätze steigen. Deine zeitlichen Ressourcen wachsen aber nicht mit. Oft ist das der Punkt, an dem erste Aufgaben ausgelagert werden sollen.
Du musst nicht gleich feste Mitarbeiter einstellen. Aber wenn es darum geht, deinen Blog schnell zum Wachsen zu bringen, ist ein Content Marketing Freelancer vielleicht eine gute Option.
Bei mir bekommst du z.B. den kompletten Blogaufbau innerhalb von sechs Monaten. Vom Blog-Konzept bis zum Schreiben von bis zu 40 Blogartikeln ist alles dabei. Damit ist ein Grundstein gelegt und im Anschluss übergebe ich die intern festgelegten Prozesse entweder an dich oder eine Person deiner Wahl, so dass der Blog weiter fortgeführt werden kann.
Fazit: Qualität vor Quantität – wie oft du bloggst, ist nicht entscheidend
Viele Blogartikel bedeuten nicht automatisch viele Website-Besucher:innen und schon gar nicht Kund:innen. Viel entscheidender als die Anzahl, ist die Qualität deiner Blogartikel.
Mit einem Beitrag pro Monat holst du dann am meisten raus, wenn du dich auf Inhalte konzentrierst, die für deine Zielgruppe wirklich relevant sind und nach denen bei Google gesucht wird.
Hast du erstmal einen Grundstein gelegt, ist es nicht schlimm, wenn du dein gesetztes Ziel mal nicht erreichst. Denn der unschlagbare Vorteil eines Blogs ist es ja, dass deine Blogbeiträge rund um die Uhr für dich weiterarbeiten.
Dir fehlen die Ideen für Blogbeiträge? Dann lies direkt noch meinen Beitrag Blog Thema finden leicht gemacht. Danach hast du garantiert eine Ausrede weniger, warum du nicht regelmäßig bloggen kannst. 😜
Es gibt aus meiner Sicht kein „zu oft“ oder „zu selten“. Aber insbesondere für einen Corporate-Blog gilt:
Wenn deine Beiträge zu alt bzw. nicht aktuell sind, kann das einen schlechten ersten Eindruck machen! Beispiel:
Erst gestern habe ich die Website (mit Blog) einer selbstständigen Fotografin besucht.
Der letzte Artikel ist im Oktober letzten Jahres erschienen (Pro-Tipp: das VÖ-Datum kann man ausblenden) und war überschrieben mit
„Meine Wunschliste für das letzte Quartal 2023“
Will sagen: Neben einer regelmäßigen Veröffentlichung sind auch regelmäßige Aktualisierungen vorhandener Artikel sehr zu empfehlen.
Beste Grüße,
Eddy
Hallo Eddy,
danke für deine Ergänzung! Da bin ich voll bei dir! Die Blogartikel sollten immer auf dem aktuellsten Stand sein. Im Zweifel lieber mal eins, zwei Beiträge überarbeiten statt gleich einen neuen zu schreiben. Gerade bei sich wandelnden Themen macht das keinen guten Eindruck, wenn sich seit zwei Jahren nichts getan hat.
Ein toller Blogartikel, vor allem für mich als Blog-Neuling sind sehr gute Ideen dabei. Den Tipp mal die Zeit zu tracken, werde ich gleich umsetzen. Ich glaub ich brauch viel zu lange für einen Blogartikel und verliere mich oft in Kleinigkeiten!
Danke für dein Feedback, liebe Lilli! Das freut mich, dass du ein paar Tipps mitnehmen konntest. Ich kenne das, an meinem ersten Beitrag saß ich gefühlt ein halbes Jahr. Aber es wird mit jedem Mal besser! Vielleicht versuchst du es ja mal mit der ,,3 Tage Formel“. Das war für mich ein echter Gamechanger. Und wenn du mit KLeinigkeiten meinst, dass du ständig nochmal umformulierst: Einfach mal veröffentlichen und mit frischem Blick in ein paar Wochen nochmal überarbeiten. Fertig ist man eh nie.